Wie verschiedenen Veröffentlichungen
entnommen werden konnte, sind die internationalen
Hallenregeln für die Jahre 2007/2008 inzwischen als
Heft erschienen. Da insbesondere im Zusammenhang mit
der Erweiterung der Torwartrechte – zukünftig wird
insbesondere unter bestimmten Voraussetzungen auch
das Spielen des Balles mit der Hand erlaubt sein –
Interpretationen gefunden werden müssen, hat die KSR
entschieden, diese Änderungen zur anstehenden Saison
noch nicht umzusetzen. Lediglich im
internationalen Spielverkehr sind die entsprechenden
Neuerungen ab Januar 2007 zu beachten. Zur
Hallensaison gibt es demnach im nationalen
Spielverkehr keine Regeländerungen.
Gleichwohl gibt es einige Punkte,
auf welche die KSR zu Saisonbeginn gesondert
eingehen möchte:
I. Behandlung verletzter Spieler
auf dem Platz
Wie im Feldhockey gilt auch in der
Halle die sog. „2-Minuten-Regel“, nach der es
erforderlich ist, dass ein Spieler (Ausnahme
Torwart), der wegen einer Verletzung auf dem
Spielfeld behandelt wird, den Platz verlassen bzw.
ausgewechselt werden muss und erst wieder nach zwei
Minuten am Spiel teilnehmen darf.
II. Vorspannregel
Die Vorspannregel gilt auch in der
Halle. Im Laufe der Feldsaison scheint es
hinsichtlich der Regelanwendung zu „Unsicherheiten“
gekommen sein, die im Ergebnis zu Regelverstößen und
Einsprüchen geführt haben. In diesem Zusammenhang
ist Folgendes zu beachten:
Wie in der Vergangenheit auch, ist
von den Schiedsrichtern keine vollständige
Schlägerkontrolle durchzuführen – auch „früher“
wurde nicht jeder Schläger durch den Ring gezogen.
Hat der Schiedsrichter jedoch den Verdacht, dass der
Schläger nicht der Regel entspricht, muss er
unverzüglich eine Kontrolle des fraglichen Schlägers
durchführen. Gleiches gilt auch, wenn der
Schiedsrichter von Spielern, Trainern oder
Zuschauern auf einen möglichen Regelverstoß
hingewiesen wird. Ergibt diese anlassbezogene
Überprüfung, dass der Schläger regelwidrig ist, hat
der Schiedsrichter ihn umgehend einzuziehen und für
den Rest der Spieldauer bei den Spielerpässen zu
verwahren. Nach Spielende muss der Vorfall in den
Spielbericht eingetragen und der Schläger wieder
ausgehändigt werden.
Die Kontrolle selbst kann mit einer
2-Euro-Münze durchgeführt werden, indem der Schläger
mit der flachen Seite nach unten in der
„Ruheposition“, die er von selbst einnimmt, auf den
Platz gelegt wird und die Münze dann – aufrecht –
unter dem Vorspann durchgeführt wird. Gelingt
dieses, entspricht der Schläger nicht dem Regelwerk.
III. Verhalten von Trainern,
Betreuern und Zuschauern
In dem zurückliegenden Teil der
Feldsaison ist es erneut zu z.T. grob unsportlichem
Verhalten durch den genannten Personenkreis
gekommen. Darüber hinaus wissen wir aus einer
Mehrzahl von Gesprächen mit Schiedsrichtern, dass
die „Sitten“ auf den Plätzen ganz offensichtlich
sehr rau geworden sind. Zustände, wie wir sie in der
vergangenen Saison teilweise erleben mussten, sind
in jedem Fall keine Werbung für unseren schönen
Sport.
Vor diesem Hintergrund hat die KSR
alle Bundesligaschiedsrichter dazu angehalten, auf
den Plätzen konsequent gegen unsportliches Verhalten
vorzugehen, entsprechende Vorfälle in den
Spielbericht einzutragen und den zuständigen
Ansetzern zu melden. Parallel werden wir aus unserer
Verantwortung als KSR heraus geeignete Maßnahmen
entwickeln, um im Dialog mit den Vereinen einen
attraktiven Rahmen für Hockeyspiele zu schaffen.
Jan-Jochen Rommel
Vorstand Schiedsrichter und
Vorsitzender der Kommission für Schiedsrichter- und
Regelfragen (KSR)
Stand: 08.11.2006 |