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Bundesligen kehren zu normalem Hallenhockey-Modus zurück

DHB-Präsidium hat beschlossen, den Regelversuch „Hockey5“ nicht fortzusetzen

Foto: Uijlenbroek 

27.07.2014 - In den deutschen Hallenhockey-Bundesligen wird in der kommenden Saison 2014/15 wieder das „normale“ Hallenhockey mit sechs Akteuren auf dem Spielfeld praktiziert. Das hat das Präsidium des Deutschen Hockey-Bundes nach einem Antrag des DHB-Schiedsrichter- und Regelausschusses vom 23. Juli beschlossen. Damit ist „Hockey5“, das vergangene Saison in den Bundesligen aufgrund einer internationalen Regeländerung versuchsweise zur Anwendung kam, im Bereich des DHB vorerst wieder vom Tisch.
 

In den unteren Spielklassen sowie im kompletten Jugendbereich hatte man 2013/14 bereits auf den Regelversuch, pro Mannschaft einen Spieler weniger als bisher auf dem Spielfeld haben zu dürfen, verzichtet. Hier ist also gar keine Umstellung nötig.
Der Hockeyweltverband FIH bleibt dagegen bei Hockey5 im internationalen Hallenhockey. Allerdings hat das FIH Executive Board auf die von vielen Seiten geäußerte Kritik an der Bestimmung mit einigen Regeländerungen reagiert. Hauptpunkt dieser Korrekturen ist die Einschränkung des bisher beliebig oft möglichen Austausches eines Torwarts zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers. Nur noch zwei Mal im Spiel soll dieser Vorgang für jede Mannschaft erlaubt sein. Dies gilt offiziell bei allen internationalen Turnieren ab 1. Januar 2015. Der DHB will sich dieser Neuregelung ebenfalls nicht anschließen.
„Nach der vergangenen Hallensaison gab es ja mehrere Umfragen zum Format Hockey5. Aus diesen Umfragen und sehr vielen weiteren Meinungsäußerungen von Bundesligavereinen, Trainern und Vereinsvertreter gab es ein eindeutiges Meinungsbild, nämlich dass alle gerne wieder das klassische Hallenhockey 6:6 haben wollen“, sagt im Namen der DHB-Spitze Bundestrainer Wissenschaft Uli Forstner. Und weiter führt Forstner aus: „Aufgrund dieses Meinungsbildes, das sich übrigens zu 100 Prozent mit den Einschätzungen der DHB-Gremien deckt, hat der SRA und hier insbesondere Peter von Reth und Christian Blasch eine Beschlussvorlage für das Präsidium erarbeitet. Nachdem nun ganz aktuell die Entscheidung der FIH bezüglich des zukünftigen Formats Hallenhockey vorliegt, möchte das DHB-Präsidium schnell Klarheit für den Spielbetrieb schaffen und mit seinem aktuellen Beschluss die Versuchsregel für die Bundesliga aus der vergangenen Hallensaison zurücknehmen. Im Klartext: In der kommenden Hallensaison wird auch in den deutschen Bundesligen wieder ganz normal Hallenhockey 6:6 gespielt.“

Reduzierter TW-Wechsel: "Eher Schadensbegrenzung statt wirkliche Lösung"

In der Beschlussvorlage des SRA heißt es unter anderem: „Alle Ergebnisse (unserer Umfragen) wurden unverändert an die FIH zur Analyse weitergeleitet. Als erste Reaktion wurden die Indoor PanAm’s und der Indoor Asian Cup mit jeweils unterschiedlich modifizierten Wechselregeln gespielt. Auf Basis dieser Turnierergebnisse hat das Rules Committee dem Executive Board der FIH empfohlen, die Wechselregel für Torwarte grundsätzlich einzugrenzen. Mit Wirkung vom 1. Januar 2015 wird auf internationalen Turnieren die Anzahl der Torwartwechsel auf zwei pro Spiel limitiert. Dadurch soll das Problem der übermäßigen Anzahl von Torwartwechseln und dem ständigen Über- bzw. Unterzahlspiel weitestgehend ausgeschlossen werden.
Nach Meinung des DHB-SRA ist eine Eingrenzung der Torwartwechsel ein Schritt in die richtige Richtung, um Hallenhockey wieder attraktiver zu gestalten, es wird jedoch eine defensive Grundausrichtung vieler Mannschaften nicht verhindern, die zu einem statischen und somit unattraktiven Verlauf eines Hallenhockeyspieles führt. Insofern ist die Beschränkung der Anzahl der Torwartwechsel eher Schadensbegrenzung als wirkliche Lösung.
Aus diesem Grund möchte der DHB-SRA hiermit dem Präsidium empfehlen, für die bevorstehende Hallensaison 2014/15 wieder zum alten Spielsystem von „hockey6“ zurück zu kehren und gleichzeitig die Anzahl der Torwartwechsel, wie in der Vergangenheit auch, flexibel zu gestalten.“
Der DHB nimmt mit dem eingeschlagenen Weg in Kauf, dass sich deutsche Nationalmannschaften bei internationalen Hallenwettbewerben (WM, EM) und deutsche Vertreter beim Hallen-Europacup den dort anderen Rahmenbedingungen stellen müssen.

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3. Dezember 2024
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