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Bronzemedaille als Entschädigung für verpassten Endspiel-Einzug
dha - Ein hartes Stück Arbeit war der Sieg für Deutschlands Damen im „kleinen Finale“ der Hallen-Weltmeisterschaft in Wien gegen die Ukraine. Über drei Viertel der Spielzeit lief es für das Team von Bundestrainer Michael Behrmann ähnlich wie am Samstag im Halbfinale gegen Spanien. Es gab Chancen zuhauf, aber die wurden entweder knapp vergeben oder Beute der über sich hinaus wachsenden ukrainischen Torfrau Olha Fisyun. Erst der Ausgleich durch Julia Müller, die beste deutsche Torschützin der WM (18 Tore), brachte den Favoriten auf den richtigen Weg. Am Ende holte das Team verdient die Bronzemedaille – quasi als Entschädigung für den verpassten Endspiel-Einzug.
„Das war sicher schwer, und dadurch, dass wir gleich in Rückstand geraten sind, sogar doppelt schwer“, sagte Behrmann nach dem Spiel. „Aber die Mädels haben sich reingekämpft und sich die Bronzemedaille mit Macht erarbeitet. Man konnte wohl auch nicht erwarten, dass es weiter so hübsch läuft wie in der Vorrunde. Jetzt gilt es sicher, eine Träne zu verdrücken, wenn man beim Finale zuschaut. Aber wir haben uns vorzuwerfen, dass wir das beste Team hier waren und es trotzdem nicht geschafft haben, ins Endspiel zu kommen. Da gibt es auch keine Ausrede für mich. Mit den Spielerinnen, die hier waren, hätte man Weltmeister werden müssen. Das ist ein klarer Vorwurf und da nehme ich auch uns Trainer nicht außen vor. Vielleicht haben ja auch wir das Spiel gegen Spanien zu leicht genommen.“
Die Partie gegen die Ukraine hatte kaum begonnen, da wurde schon klar, dass es nicht so glatt laufen würde, wie beim 10:2 im Gruppenspiel. Ukraines Ausnahmespielerin Maryna Vynohradova brachte den Außenseiter schon nach wenigen Sekunden in Führung. Barbara Vogel, die heute erneut das deutsche Tor hütete (Karin Blank wurde wegen eines fiebrigen Infekts weiter geschont, da sie mit ihrem Heimatclub Club an der Alster ab Freitag in Hamburg den Europapokal der Landesmeister bestreitet), hatte keine Abwehrchance. Es begann ein Warmschießen der ukrainischen Torfrau. Doch wie am Samstag wurden unglaublich viele Chancen vergeben.
Auch die Strafecken klappten nicht gut. Aus fünf Versuchen traf Deutschland kein einziges Mal. Pech kam dazu, als die Schiedsrichterinnen den regelgerechten Ausgleich von Julia Müller in der 19. Minute nicht anerkannten, weil sie die Kugel außerhalb des Kreises wähnten. Das deutsche Team verlor jedoch nicht die Geduld – auch nicht, als es in der zweiten Hälfte noch länger 0:1 stand. Es war dann einmal mehr Müller, die für den erlösenden Ausgleich sorgte (28.). Nur drei Minuten und vier Chancen später schaffte Rebecca Landshut die Führung. Britta von Livonius baute die mit einem Schlenzer von der Kreismitte (33.) noch aus.
Fünf Minuten vor Ende nahm die Ukraine die Torfrau zu Gunsten einer sechsten Feldspielerin vom Platz. Und es war die mit Torwartrechten nun ausgestattete Mittelspielerin Maryna Khilko, der tatsächlich in der 37. Minute der Anschlusstreffer gelang, bei dem Vogel etwas unglücklich aussah. Doch bereits im direkten Gegenangriff stellte Jennifer Plass den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Matchwinnerin Julia Müller sorgte nach schönem Solo für den 5:2-Endstand.
Torschützinnen:
01.' 1:0 Maryna Vinohradova
28.' 1:1 Julia Müller
31.' 1:2 Rebecca Landshut
33.' 1:3 Britta von Livonius
37.' 2:3 Maryna Khilko
37.' 2:4 Jennifer Plass
38.' 2:5 Julia Müller
Strafecken:
Deutschland 5 (kein Tor)
Ukraine 1 (kein Tor)
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