1. Abschlag
Ein Abschlag ist an einer Stelle auszuführen, die maximal
15 m (bisher 14,63 m) von der Grundlinie entfernt sein darf und auf einer
gedachten Linie liegt, die parallel zu den Seitenlinien durch den Punkt führt,
an dem der Ball die Grundlinie überschritten hat. Dies bedeutet, dass der
Ball irgendwo auf dieser Linie innerhalb oder außerhalb des Schusskreises
gespielt werden kann.
2. Freischlag (allgemein)
Ein Freischlag muss nahe am Ort des Regelverstoßes
ausgeführt werden. Nahe am Ort bedeutet innerhalb spielbarer Entfernung
vom Ort des Regelverstoßes, ohne dass dies zu einem erheblichen Vorteil führt.
Der Ball muss vor der Ausführung ruhen und darf durch Schlagen oder
Schieben ins Spiel gebracht, dabei jedoch nicht absichtlich hoch gespielt
werden. Er muss sich mindestens 1 Meter fortbewegt haben, bevor er von
einem Mitspieler des Ausführenden gespielt werden darf. Der Ausführende
darf den Ball weder nochmals spielen noch so in seiner Nähe bleiben oder
sich ihm so nähern, dass er ihn spielen könnte, bevor ihn ein anderer
Spieler gespielt hat. Gegenspieler dürfen sich bei der Ausführung nicht
näher als 5 m zum Ball befinden. Wird ein Freischlag für die Angreifer 5
m oder näher vor dem gegnerischen Schusskreis ausgeführt, darf sich kein
anderer Spieler als der Ausführende näher als 5 m zum Ball befinden.
3. Freischlag für Abwehrspieler nach Angreiferfehler
innerhalb des Schusskreises
Ein solcher Freischlag darf von der abwehrenden
Mannschaft an beliebiger Stelle innerhalb des Schusskreises ausgeführt
werden. Will die Mannschaft den Freischlag außerhalb des Schusskreises
ausführen, so muss er an einer Stelle erfolgen, die maximal 15 m (bisher
14,63 m) von der Grundlinie entfernt sein darf und auf einer gedachten
Linie liegt, die parallel zu den Seitenlinien durch den Punkt führt, an
dem der Regelverstoß begangen wurde.
4. Freischlag für Abwehrspieler bei Angreiferfehler außerhalb
des Schusskreises
Wird ein solcher Freischlag in einem Bereich von 15 m zur
Grundlinie verhängt, kann er nur an einer Stelle ausgeführt werden, die
maximal 15 m von der Grundlinie entfernt sein darf und auf einer gedachten
Linie liegt, die parallel zu den Seitenlinien durch den Punkt führt, an
dem der Regelverstoß begangen wurde. Sinn der Neuregelung von 15 Meter
ist die Klarstellung, dass Abschläge und Freischläge auch außerhalb des
Schusskreises ausgeführt werden dürfen, wenn sie im inneren Bereich des
Schusskreises verursacht wurden. Die seitherige Maßangabe (maximal 14,63
m von der Grundlinie entfernt) hätte praktisch bedeutet, dass bei Ausführung
vor der Torlinie der Ball auf der Schusskreislinie hätte liegen müssen
und sich damit noch im Schusskreis befunden hätte.
5. Ausführung eines 7 - m- Balles
In dem neuen Regeltext der F.I.H. wurde der
bisherige Passus, wonach der Schütze bei der Ausführung eines 7- m -
Balles einen Schritt nach vorn und seinen hinteren Fuß nicht an dem
vorderen vorbeiziehen darf, gestrichen. Damit soll ausgeschlossen werden,
dass Fußbewegungen des Schützen hinter dem Ball nach dem Anpfiff vom
Schiedsrichter bereits als Schritt angesehen werden und der nach wie vor
bei der Ausführung erlaubte eine Schritt vor den Ball als zusätzlicher
Schritt und damit als Regelverstoß gewertet wird. Nach wie vor muss der
Schütze vor der Ausführung mit beiden Füßen hinter dem Ball und in
spielbarer Entfernung zum Ball stehen und darf diesen erst nach dem
Anpfiff des Schiedsrichters spielen. Dabei darf der Ball nicht gezogen
(eingehängt) und nur 1 Mal berührt werden. Begeht der Schütze einen
solchen Fehler, ist das Spiel mit einem Freischlag für die Verteidiger
fortzusetzen. Der Torwart muss mit beiden Füßen auf der Torlinie stehen
und darf diese vor der Ausführung des 7-m-Balles weder verlassen noch
einen oder beide Füße bewegen, bevor der Ball gespielt wurde. Verhindert
ein Torwart das Erzielen eines Tores dadurch, dass er absichtlich die
Torlinie verlässt oder einen oder beide Füße bewegt, bevor der Ball
gespielt wurde, ist der 7-m-Ball zu wiederholen. Geschieht dies zum ersten
Mal, muss der Torwart zusätzlich mit einer grünen Karte verwarnt werden.
War der Torwart bereits vorher verwarnt, ist ihm gemäß den
DHB-Richtlinien zur Vergabe von persönlichen Strafen die nächsthöhere
Strafe zu geben. Dies gilt auch dann, wenn er bei dem gleichen 7-m-Ball
einen weiteren absichtlichen Regelverstoß begeht. Bei jedem anderen
Regelverstoß durch den Torwart, der das Erzielen eines Tores verhindert,
(Abwehr des Balles mit der runden Seite des Stockes) wird ein Straftor
verhängt.
Willibald Schmidt (KSR), Stand: 20.4.2004
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