TSV Mannheim besiegt Titelverteidiger und steht erstmals im Finale
TSV Mannheim – UHC Hamburg 8:7 (5:5, 2:2)
26.01.2019 - Der TSV Mannheim steht erstmals in der Vereinsgeschichte in einem Finale um die deutsche Meisterschaft. Der Südchampion setzte sich im Halbfinale des real FINAL FOUR mit 8:7 nach Penaltyschießen gegen den amtierenden deutschen Meister Uhlenhorster HC durch. „Wir haben uns nie aufgegeben und alles reingeschmissen“, sagte Philip Schlageter, der als letzter Schütze den entscheidenden Penalty für seinen TSV verwandelte.
Im letzten Halbfinale des Tages ging Südchampion TSV bereits in der vierten Minute durch ein Strafeckentreffer von Lukas Pfaff (4.) in Führung, doch die Freude währte nicht lange. Im direkten Gegenzug schloss Hannes Müller (5.) den Angriff seines UHC mit dem 1:1-Ausgleichstreffer ab.
In der neunten Minute erzielte Paul-Philipp Kaufmann (9.) das schön rausgespielte 2:1 für den TSV, ehe der UHC durch Olympiasieger Oliver Korn (17.) wieder antwortete. Pfaffs (26.) zweite Strafecke wurde von UHC-Keeper Thomas Alexander stark pariert, sodass es beim 2:2 zur Pause blieb.
In der zweiten Halbzeit waren dann keine zwei Minuten gespielt, als Philip Schmid (32.) zur erstmaligen Führung für den amtierenden deutschen Meister traf. Im Anschluss verpassten es die Hanseaten zunächst auf 4:2 zu erhöhen, da Moritz Fürstes (37.) Eckenvariante abgelaufen wurde. Dennoch baute der UHC wenig später seine Führung aus, als Oliver Korn (39.) vom Kreisrand abzog und Alexander Stadler im TSV-Kasten keine Chance ließ.
Doch die Mannheimer antworteten umgehend: Yannick Dehoff (40.) schlenzte die dritte Strafecke sicher ins Netz zum 3:4, ehe Philip Schlageter den 4:4-Ausgleich im Duell mit UHC-Keeper Alexander (42.) verpasste. Wenig später scheiterte auch Moritz Rothländer (43.) am Hamburger Schlussmann. 15 Minuten vor dem Ende zeichnete sich dann Stadler im TSV-Tor aus, als er stark gegen Fürstes Strafeckenschlenzer (45.) parierte.
Nun drängte der TSV auf den Ausgleich, konnte aber zahlreiche Möglichkeiten nicht verwerten. Diese Nachlässigkeit rächte sich, denn neun Minuten vor dem Ende traf erneut Philip Schmid (50.) zum 5:3 für den UHC. Der Titelverteidiger zog sich nun zurück und stand tief, trotzdem gelang Schlageter (53.) der Anschluss zum 4:5. „Wir haben viele hochkarätige Chancen, kriegen dann aber den Anschluss zu leicht“, resümierte UHC-Coach Benedikt Schmidt-Busse.
Korn (54.) verpasste danach die Vorentscheidung für den UHC, als auch die vierte Strafecke abgelaufen wurde. Dann war es Fürste, der das 6:4 (55.) auf den Schläger hatte, aber über das Tor schlenzte. „Dieses Spiel dürfen wir niemals verlieren. Olli und ich haben zwei hundertprozentige. Da müssen wir alten Hasen uns an die eigene Nase packen“, meinte Fürste. Auch TSV-Coach Alexander Vörg beschrieb diese Szene als Knackpunkt: „Wir waren zwischendrin nicht ganz auf der Höhe, aber als Fürste dann vergeben hat, haben wir uns gesagt, jetzt ist was möglich. Daran haben wir geglaubt.“
Als weniger als drei Minuten noch auf der Uhr standen, nahm Vörg seinen Keeper vom Feld, doch auch der UHC antwortete direkt mit einem sechsten Feldspieler. Dennoch gelang es Rothländer (59.) 61 Sekunden vor Schluss zum umjubelten 5:5 auszugleichen.
Stadler kehrte nun zurück in den Kasten, während beim UHC Jan Philipp Rabente das Leibchen anbehielt. Tore fielen aber nicht mehr, sodass der Shootout entscheiden musste. Dort trafen zunächst Rabente und Fürste für den UHC, für Mannheim waren Rothländer und Dehoff erfolgreich. Als Philip Schmid dann aber an Stadler scheiterte, war es Schlageter, der den Matchball nutze. „Das war einfach und ohne Druck. Hätte ich vergeben, wäre es weitergegangen“, meinte der Siegtorschütze.
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Vorschau 2. Halbfinale Herren: TSV Mannheim - UHC Hamburg
Die Defensive als Schlüssel zum Erfolg
22.01.2019 - Im letzten Halbfinale des Tages trifft der TSV Mannheim auf den amtierenden deutschen Meister UHC Hamburg. „Wir sehen uns hier klar als der Underdog. Der UHC hat eine Menge Erfahrung und mit Moritz Fürste einen Spieler, der sein Team zieht und leitet“, sagt TSV-Coach Alexander Vörg. Sein Gegenüber Benedikt Schmidt-Busse will jedoch von der Favoritenrolle nichts wissen: „Ich finde es schwer, in diesem Halbfinale einen Favoriten auszumachen. Wir haben uns im Vergleich zum letzten Jahr auf wichtigen Positionen verändert und uns daher auch die ganze Saison nicht als Titelverteidiger gefühlt, sondern mussten erst einmal sehen, wie wir aus der Liga rausgehen.“
Der TSV hatte die 1. Bundesliga Süd als Tabellenführer abgeschlossen und sich dann mit einem 4:2-Erfolg im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen die erste Endrundenteilnahme der Vereinsgeschichte gesichert. „Wir freuen uns mega. Die Süd-Liga war in diesem Jahr extrem stark und trotzdem haben wir mit die wenigsten Gegentore bekommen“, meint Vörg und weiß, worauf es ankommt, um nun gegen den Titelverteidiger zu überraschen: „Wir müssen stabil stehen, ein gutes Spiel abliefern und das Augenmerk auf die Defensive legen, denn offensiv sind wir gut. Wir haben zwar keine Topstars, sind aber zwölf Freunde und ein sehr eingeschworener Haufen.“
Gegner UHC setzte sich als Nord-Zweiter in seinem k.o.-Duell mit 6:5 beim Westchampion Uhlenhorst Mülheim durch, der damit wie auch schon 2017 bei der Endrunde in der eigenen Stadt nur Zuschauer ist. „Die gute Eckenabwehr und unsere größere Effizienz im Abschluss haben den Ausschlag gegeben“, erinnert sich Schmidt-Busse und blickt voraus: „Jetzt freuen sich alle auf die deutsche Endrunde. Wir fahren nun mit einem breiten Grinsen und einem breiten Kreuz erneut nach Mülheim.“ Der Respekt vor dem TSV ist beim UHC-Trainer dennoch groß: „Mannheim ist unfassbar stark, wir müssen im Halbfinale genauso gut verteidigen wie der TSV.“
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